MEINUNG – Mal hüh, mal hott, mal gar nichts tun: Was Bürger in Herdern „nervt“ – BEISPIEL 2: Sperrungen (Serie)

Spricht man „mit den Leuten“, die sich für ihr Stadtteil interessieren, dann kommt schnell zur Sprache, was die Menschen umtreibt: Häufige Orientierungslosigkeit in Politik und Verwaltung. Ganz egal ob mehr Rad- und weniger Autoverkehr, Nachverdichten oder Naturerhalt beim Bauen, fehlende Betreuungsplätze für Kinder und Jugendlichen, Auflagen für Stadtfeste und ehrenamtliche Veranstaltungen, Ruhewald-Friedhof im Naherholungsgebiet oder jahrelangen Strassensperrrung (Hebsackstr) wegen Rechtsstreitigkeiten zwischen Stadt und Anliegern – die Liste liesse sich noch um viele weitere Beispiel ergänzen, eines haben all diese Punkte gemein: es fehlt das „Fingerspitzengefühl“ der Verantwortlichen – und vielleicht auch, zu oft, der Wille – zielführende Lösungen zu finden. An manchen Stellen fehlen ausserdem seit geraumer Zeit immer öfter die Kapazitäten, inhaltlich wie personell, etwas zu verändern oder zu verbessern.

Beispiel 1: Ruhewald

Beispiel 2HEBSACKERSTRAASE: Ein Anlieger baut eine große Mauer aus großen Steinen, direkt an seiner Grundstücksgrenze zur Hebsackstrasse, die den Hang oberhalb von Herdern für viele Spaziergänger und Wanderer erschliesst. So weit, so „legal“, denn eine Baugenehmigung brauchte er dazu offensichtlich nicht. Dann entschied sich die Stadt, die Mauer hinsichtlich ihrer Stabilität zu prüfen. Nach kurzer Zeit kam diese Prüfung zu dem Schluss: Die Mauer ist instabil, die „eingebauten“ Bäume bekommen nicht genug Wasser. Ein Schreiben der Stadt teilt dem Erbauer mit: Sichern oder weg. Der Anlieger, auf dessen Grundstück die Steinmauer steht, widerspricht der Stadt und will die Mauer keineswegs sichern oder gar abbauen. Und nun beginnt eine jahrelange Odyssee mit Rechtsstreit und gegenseitigen Schuldzuweisungen. Der BVH drängt immer wieder auf eine Öffnung des Wegs und mahnt eine zeitnahe Lösung an – dabei ist die ganz simpel: Wer die Mauer geprüft hat, muss auch dafür sorgen, dass sie so gebaut oder abgesichert wird, wie es „nötig“ ist. Und zwar zeitnah, denn wenn die Mauer instabil ist, bringt „Abwarten“ garniert nichts.

Wenn bei der Mauer eine Einsturzgefahr besteht, kann man sie nicht einfach stehen lassen. Dann muss schnell entschieden und gehandelt werden. War der Prüfer, also hier die Stadt, im Unrecht, dann kann das im Nachhinein sicher auf dem Rechtsweg geklärt werden – und die Steinmauer kann stehen bleiben. Wenn nötig muss ein „Schutzbauwerk“ für die Nutzer des Wegs her, ggf. samt Messgeräten, falls sich die Mauer bewegen sollte. Aber eines muss sichergestellt sein: ein öffentlicher Weg darf nicht jahrelang geschlossen sein, weil die Stadt keine Lösung finden kann oder will. Seit 2023 ist der Weg wieder offen, die Mauer ist noch da und wurde, irgendwie, gesichert. Die Durchführung der scheinbar dazu notwendigen Massnahmen hat nicht lange gedauert. Der Spaziergänger schüttelt den Kopf, zurecht. (mg)

Leider ist diese Art der „Sperrung“ von wichtigen Wegen keine Seltenheit im Stadtteil: Aktuell ist, erneut nach einer bereits jahrelangen Sperrung, ein ganzes Teilstück des Rad- und Fusswegs entlang der Habsburgerstrasse (Neubaugebiet zwischen Wölflin- und Jacobistrasse) für längere Zeit nicht nutzbar. Laut Stadt gibt es keine andere Lösung – es wäre spannend, ob man auch bereit wäre, die Strasse zu sperren – sicher nicht. Aber Fussgänger und Radfahrer sollen sehen, wie sie sicher ans Ziel kommen.

MEINUNG – Die sechs Beiträge der Serie (Beispiele 1-6) sind eine Einladung, im Stadtteil und mit dem BVH in eine Diskussion einzusteigen, wie sich unsere Umgebung verändern und anpassen muss, soll oder darf. Sprechen Sie mit uns, erklären Sie uns Ihre Ideen und Wünsche, damit wir alle gemeinsam an einer lebens- wie liebenswerten Zukunft für Herdern und Freiburg arbeiten können. Damit wir auf breiterer Basis miteinander kommunizieren und weniger Themen durch Einzelmeinungen oder Interessenvertretungen geprägt werden – sondern wieder verstärkt von Bürgern, die gemeinsam für ihren Stadtteil streiten, nachdenken und handeln. Danke!

 

 

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