AKTUELL – Spannende Führung durch das Friedrich-Gymnasium und Herdern

Der Bürgerverein Herdern feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen und im Rahmen dieses Jubiläums waren die Bürger am 11. Juni 2024 eingeladen, den Stadtteil bei einem Rundgang aus selbst für „Einheimische“ vielleicht nicht ganz alltäglichen Blickwinkeln zu betrachten.

Zunächst wurde mit dem Rektor des Friedrich-Gymnasiums, Herrn Stefan Gönnheimer, das Gebäude des FG unter die Lupe genommen. Schon im Eingangsbereich gab es viele interessante Details, die einem ansonsten im Vorbeigehen oder von Aussen gar nicht auffallen. Das ganze Gebäude wurde einst mit einem „Schul-spezifischen“ Gesamtkonzept konzipiert – wie Herr Gönnheimer erläuterte vor allem auch um den Ärzten und Professoren, die rund ums FG gerade ihre damals neuen Villen gebaut hatten, eine „passende“ Schule für ihren Nachwuchs anbieten zu können; mit Latein, Griechisch und Hebräisch als Fremdsprachen.

Als Architekt wurde der damals schon bekannte Oberbaudirektor Josef Durm aus Karlsruhe beauftragt. Am 12. September 1904, ein Jahr später als geplant, eröffnete schließlich das zweite Freiburger Gymnasium unter dem Namen „Großherzogliches Friedrichs-Gymnasium“.

Weiter im Gebäude wurden dann noch ein paar sonst verschlossene Türen geöffnet: zur Empore der Aula, von der laut Herrn Gönnheimer einst der Erzherzog auf seine jugendlichen Bürger zu schauen pflegte oder zum eindrucksvollen Dachboden, von dem man einen tollen Blick über Herdern genießen kann.

Im Anschluss übernahm der in Freiburg bekannte Stadtführer, Herr Joachim Scheck (VISTAtours), die Gruppe und führte über Karl- und Hauptstrasse weiter ins historische Zentrum von Herdern. Dabei gab es viele weitere überraschende und spannende Einblicke in den Stadtteil:

Das einst arme Winzerdorf, das heute zu einem der teuersten Stadtteile in Freiburg geworden ist, 
war lange unabhängig von Freiburg. Herdern ist älter als Freiburg und wurde erst im 15.Jh eingemeindet (eines der ersten Dörfer neben der Wiehre). 

Wo heute alles dicht bebaut ist, war einst viel Platz – so wie an vielen Stellen in Herdern: Zwischen Jaboistr. und Wölflinstr. (sowie Habsburgerstr. und Kalrstr.) war früher nur ein großes Grundstück. Im 18. Jahrhundert war das Gelände im Besitz eines Eigentümers, der darauf dann das Amerikahaus (war am Anfang eine Gaststätte) gebaut hat. Er war in Amerika reich geworden und ist dann zurück nach Freiburg gekommen. Im „Amerikahaus“ hat er, so wird berichtet, seine Geschichten aus Amerika zum Besten gegeben – fast wie Karl May.

Spannend und direkt mit der Entwicklung von Herdern verbunden ist auch die Gründungsgeschichte des Bürgervereins: Auf dem Gelände, auf dem sich heute die Gebäude der Uniklinik (Hautklinik/Psychiatrie) befinden, sollte Ende des 19. Jahrhunderts ein großer Neubau für psychisch Kranke (damals „Irrenhaus“ genannt) errichtet werden. Menschen aus dem Stadtteil waren gegen das „Irrenhaus“ und gründeten 1899 einen „Lokalverein“ aus dem dann nach dem 2. Weltkrieg (1954) der BVH entstand.

Noch eine kleine Anekdote: Einst gab es ein Schänzleviertel in Herdern, in dem auch Hotels und Scheunen waren. Dort konnten die Menschen ihre Pferde abgeben, um sich das Wegegeld in die Stadt Freiburg zu sparen. Ein Hotel samt Stall war z.B. an der Ecke Habsburgerstr./Rennweg. Man sieht: schon damals wurde gerne gespart – und Freiburg war bereits ein „teueres Pflaster“…

 

Im Rahmen des 125-jährigen Jubiläums des Bürgervereins geht es weiter mit dem am 21. Juni 2024 anstehenden „Nachbarschaftshock“ – jeder trifft sich Herdern_Draussen_24! Viel Spass.

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