UPDATE: Freiburg sagt nein – kein Geld für die UEFA!
Das fand auch der Freiburger Gemeinderat in seiner Sitzung am 10.12.2024 und lehnte das Vorhabe der Stadtverwaltung, sich für die EM als Austragungsort zu bewerben, mit großer Mehrheit ab. Die EM der Frauen wird also, sollte sie in Deutschland 2029 tatsächlich stattfinden, ohne Spiele in Freiburg organisiert werden müssen.
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Die UEFA (und Deutschland) wollen eine Frauen-Fussball-EM veranstalten. Sehr gut! Und Freiburg könnte ein Spielort sein – noch besser, denn in Freiburg ist der Fussball bei Jugendlichen wie Erwachsenen seit vielen Jahren schon gut in den Stadtteile verankert. Es gibt zahlreiche Vereine, in denen sowohl Frauen- wie Männerteams spielen. Bei den Jugendlichen steht Fussball hoch im Kurs und besonders die Mädchenmannschaften haben großen Zulauf in den den letzten Jahren. Also wäre ein internationales Turnier wie die EM ein tolle Veranstaltung, die in Freiburg Station macht.
Daher: Tore auf bei Stadt und Stadion. Aber Veranstalteter ist nicht die Stadt Freiburg sondern die UEFA – und die muss auch für die Kosten ihrer Events aufkommen, oder?
Das sollte bei den vorhandenen Einnahmequellen im Fussball keine allzugroße Belastung für die UEFA sein. Gerade zeigen die vielen Milliarden, die für die Fussballrechte allein an der Bundesliga gezahlt werden, wie viel wirtschaftliches Potential der Fussball hat. Aus diesen Erlösen kann man – locker – auch eine EM im eigenen Land unterstützen. Für den, eher unwahrscheinlichen, Fall, dass die UEFA tatsächlich eigenständig nicht genügend Mittel zur Durchführung einer EM in Deutschland „finden“ könnte – im letzte Haushaltsjahr weisst die UEFA einen GEWINN von (eher künstlich-moderaten) 145 Millionen Euro aus. Wenig glaubhaft, dass man da noch Städte wie Freiburg um Geld anfragen muss…
Was könnte Freiburg beitragen? Da kann man sich sicher darüber unterhalten, ob man das schöne, neue Stadion, in das die Stadt viele Millionen Euro investiert hat, bei nachgewiesenem Bedarf „kostenlos“, also mietfrei, der UEFA öffnet. Man kann auch darüber reden, ob es Unterstützung für Fan-Feste oder ähnliches in der Stadt bei den Sport- und Bürgervereinen geben könnte, damit alle an der Frauen-EM teilnehmen können und nicht nur die Zuschauer im Stadion. Man könnte sogar, aus dem vorhandenen Etat der FWTM, flankierende Massnahmen ermöglichen, wenn diese denn nötig sind. Sollte aber der (Frauen)-Fussball in Freiburg so populär sein, wie unter anderem OB Horn betont, dann bedarf es wohl kaum weiterer Werbung, oder?
Was nicht geht: Zusagen der Stadt an den Veranstalter für Unterstützung – vor allem, wenn diese nicht nachvollziehbar dargestellt und notwendig sind. Wozu benötigt die UEFA die nun aufgerufenen Millionenbeträge? Warum kann (oder will) sie diese nicht aufbringen? Ist sie, wenn sie die Kosten nicht tragen kann/will, ein seriöser Partner? Zu viele Fragen – die sich aber eigentlich ganz einfach beantworten lassen: Die UEFA hat das nötige Geld – oder muss es sich bei ihren „Fussballfreunden“ in den Ländern, die eine EM durchführen wollen, holen!
Keinen Euro aus dem Stadt-Haushalt an die UEFA. Dafür spricht Vieles – gerne ein Fussballfest in der ganzen Stadt aber kein „exklusiver“ Event der UEFA. Aber kein Geld der Bürger für solche Veranstaltungen, die sich ohne Weiteres selbst tragen können. Oder? (MG)
MEINUNG – Der Beitrag ist eine Einladung, im Stadtteil und mit dem BVH in eine Diskussion einzusteigen, wie sich unsere Umgebung verändern und anpassen muss, soll oder darf. Sprechen Sie mit uns, erklären Sie uns Ihre Ideen und Wünsche, damit wir alle gemeinsam an einer lebens- wie liebenswerten Zukunft für Herdern und Freiburg arbeiten können. Damit wir auf breiterer Basis miteinander kommunizieren und weniger Themen durch Einzelmeinungen oder Interessenvertretungen geprägt werden – sondern wieder verstärkt von Bürgern, die gemeinsam für ihren Stadtteil streiten, nachdenken und handeln. Danke!